Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler, geb. am 21. August 1821 in Bad Zwischenahn, war ein homöopathischer Arzt und ebenso der Begründer der „Biochemischen Heilweise“, der Therapie, mit den Schüssler Salzen. In dem von ihm veröffentlichten Buch, die „Abgekürzte Therapie“, entwickelte er eine, auf der Homöopathie basierende Therapie, die mit zwölf Funktionsmitteln auskommt und somit ein sehr breites Anwendungsspektrum besitzt. Ursprung dieser Entwicklung ist der Fakt, dass ihm die Vielfalt der Homöopathischen Heilmittel zu unübersichtlich erschien und er somit ein eigenes System zur Behandlung mit nur 12 Mineralsalzen entwickelte. In der heute angewendeten Naturheilkunde ist die Behandlung mit Schüssler Salzen weit verbreitet, sie dient zur Selbstbehandlung (bei ausreichender Erfahrung) und wird gerade von vielen Heilpraktikern immer wieder angewendet.
Die Wirkung der Schüssler Salze
Ursprünglich war Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler der Meinung, dass ein Mineralstoffmangel nicht durch eine Mangelernährung entsteht, sondern er war der festen Überzeugung, dass die Zellen ganz einfach nicht in der Lage waren bzw. sind, diese entsprechend aufzunehmen. Hier war sein Ziel, über ein spezielles Behandlungskonzept, jedes Mineralsalz immer nur einzeln zu verabreichen, so dass man bei einer größeren Krankheit mehrere Mittel verabreicht, diese aber nach und nach, nicht direkt nach einander einnimmt.
Die 12 Schüssler Salze im Überblick
Schüssler Salz Nr. 1 – Flussspat (Fluorkalzium; Calcium fluoratum): Dies Salz kommt in der Regel bei Schwächen des Bindegewebes zur Anwendung. Hierbei werden als typische Symptome z. B. Hämorrhoiden oder auch Krampfadern angegangen, aber auch bei Ischias – Schmerzen, Rachitis oder auch bei Bandscheiben – Beschwerden wird es immer wieder eingesetzt.
Schüssler Salz Nr. 2 – Phosphorsaurer Kalk (Calcium phosphoricum): Dieses Salz wird häufig bei diversen Unverträglichkeiten oder Heißhunger von bestimmten Lebensmitteln eingesetzt, ebenso auch bei Abmagerung/Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Knochenschmerzen oder Gelenkschmerzen, oder aber auch bei Problemen mit der Wirbelsäule.
Schüssler Salz Nr. 3 – Phosphorsaures Eisen (Ferrum phosphoricum): Dieses Salz ist ein empfohlenes Fiebermittel, ist aber auch hilfreich bei Erschöpfungszuständen und unruhigen körperlichen Zuständen.
Schüssler Salz Nr. 4 – Kaliumchlorid (Kalium chloratum): Dieses Salz unterstützt so ziemlich alle im Körper vorhandenen Drüsen. Es kann chemische Gifte binden und gerade vor oder auch nach Impfungen erfolgreich unterstützend eingesetzt werden.
Schüssler Salz Nr. 5 – Phosphorsaures Kalium (Kalium phosphoricum): Dieses Salz hat den Vorteil, dass es im Körper wie ein Antiseptikum wirkt, welches Krankheitskeime und Fremdstoffe beseitigen kann. Ebenso sagt man ihm nach, dass es bei seelischer oder auch körperlicher Erschöpfung hilft, die verloren gegangene Energie wieder zurück zu bringen.
Schüssler Salz Nr. 6 – Schwefelsaures Kalium (Kalium sulfuricum): Dieses wird oft bei chronischen Entzündungen eingesetzt, die z. B. mit Eiter oder Schleim einhergehen und ebenso wird es zur Entgiftung empfohlen. Tipp: Es empfiehlt sich, es immer mit Natrium sulfuricum zu kombinieren.
Schüssler Salz Nr. 7 – Phosphorsaures Magnesium (Magnesium phosphoricum): Hierbei handelt es sich um ein Schmerz- bzw. Entkrampfungsmittel, was oft schnelle Linderung verspricht. Die Schüssler Salze 7 werden gerade bei immer wiederkehrenden krampfenden Schmerzen erfolgreich eingesetzt.
Schüssler Salz Nr. 8 – Kochsalz (Natrium muriaticum bzw. Natrium chloratum): Auch diesem Salz spricht man einem breiten Spektrum an Wirkungen zu. Es wird dabei oft bei leicht reizbaren Personen eingesetzt, die mit einem gestörtem Wasserhaushalt, einer geringen Lebensenergie zu tun haben, oder auch generell leicht empfindlich reagieren.
Schüssler Salz Nr. 9 – Phosphorsaures Natrium (Natrium phosphoricum): Dieses Schüssler Salz wird gerne als Neutralisations- bzw. Übersäuerungmittel eingenommen. Es hilft zudem u. a. bei Stoffwechselstörungen oder Sodbrennen und auch bei rheumatischen Erkrankungen. Auch hilft es bei Übernervosität oder wenn man schnell negativ auf diverse Situationen reagiert.
Schüssler Salz Nr. 10 – Schwefelsaures Natron/Glaubersalz (Natrium sulfuricum): Dieses wird oft bei organischen Erkrankungen im Pfortadersystem angewendet. Hierzu zählen u. a. Diabetes mellitus, Hepatitis und auch die Zwölffingerdarmgeschwüre. Viele Menschen klagen bei dieser Erkrankung oft über eine Kälteempfindlichkeit.
Schüssler Salz Nr. 11 – Kieselsäure (Silicea): Die Kieselsäure kann sich positiv auf die Haut, Haare und Nägel und auch auf die Schleimhaut und die Drüsen auswirken. Ebenso nutzt man es auch bei eitrigen Entzündungen und auch als homöopathisches Konstitutionsmittel speilt es eine wichtige Rolle.
Schüssler Salz Nr. 12 – Schwefelsaures Kalzium (Calcium sulfuricum): Auch dieses Salz wird immer wieder angewendet, wenn zum Beispiel eitrige Entzündungen vorliegen.
Wichtige Hinweise zur Anwendung: Die Schüssler Mittel werden stets nach homöopathischer Verfahrensweise verdünnt, dies geschieht u. a. durch Schütteln, Reiben oder auch Zerkleinern. Dazu gibt es Verdünnungsbezeichnungen, die hier Anwendung finden: So z. B. D1 = Verdünnung von 1 zu 10 oder Dx = Verdünnung von 1 zu 10x. Das Schüssler Salz D6 ist in der Regel 1 zu 1000000 und das D12 ist 1 zu 1000000000000 verdünnt.
Bei den Schüssler Salzen handelt es sich um biochemische Mittel, die im Sinne des deutschen Arzneimittelgesetzes homöopathische Arzneimittel darstellen. Diese können als Fertigarzneimittel durch ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren „Registrierung“ in den Verkehr gebracht werden, wobei Qualität und Unbedenklichkeit immer wieder geprüft werden.
Sind Schüssler Salze ein Wundermittel?
Als Wundermittel sollte man sie sicher nicht bezeichnen, jedoch lindern sie, je nach Schweregrad der Erkrankung bzw. Entzündung und sie helfen dem Körper ebenso, durch die Nahrung aufgenommene Salze besser zu verwerten. Wichtig ist, dass man dieser Art von Behandlung auch positiv gegenüber steht, dann ist einer erfolgreichen Behandlung oft nichts entgegen zu setzen.
Wenn Sie bisher noch nicht mit den Schüssler Salzen vertraut sind, so empfiehlt es sich, zuvor einen Heilpraktiker zu kontaktieren, um mit ihm die vorliegenden Beschwerden zu besprechen und sie evtl. dann zu behandeln.